(mud) – Mit einem tierisch guten Symbol hat WTH-Firmengründer Walter Thieme am letzten August-Tag die Firmenleitung an Gero Thieme übergeben. Dabei überreichte er seinem Sohn das künstlerisch gestaltete Abbild eines Elefanten. Für den Wechsel im Chefsessel hatte sich Thieme Senior etwas Besonderes einfallen lassen: Er lud mehr als sechzig Mitarbeitende, Weggefährten, Geschäftsfreunde und Familie zu einer mehrstündigen Elbfahrt auf dem in Stade beheimateten Museumsschiff „MS Greundiek“ ein.
Draußen, hoch am tiefblauen Himmel, tummelten sich nur wenige federleichte weiße Sommerwölkchen. Die Sonne strahlte so kraftvoll als könnte sie das graue Wetter der vorherigen Tage ungeschehen machen. An diesem Tag herrschte gefühlt und gesehen Sommer pur; die Region rund ums Schiff präsentierte sich als sei sie das schönste Plätzchen auf Erden. – In Stadersand gingen die WTH-Gäste an Bord. Natürlich coronagerecht: geheilt, geimpft oder getestet.
Drinnen unter Deck der MS Greundiek trat Walter Thieme ans Rednerpult. Hinter ihm prangte ein metergroßes Plakat, das genau das Küstenmotorschiff zeigte, in dessen Bauch die Gäste gerade Platz genommen hatten. Vor sich abgelegt hatte Thieme nicht nur wertvolle Dankeschön-Plaketten, sondern auch vier Bronzeplastiken von Kerstin Stark, eine Team-Skulptur – und eben jenen Elefanten aus Künstlerhand, den er später symbolisch „als Staffelstab“ überreichen wird.
Die Wahl des maritimen Austragungsortes für die Staffelstabübergabe war für Walter Thieme kein Zufall: Jährlich fast sechstausend Tonnen Produkte hat er als Firmenchef unter anderem mit Seeschiffen von Produzenten abholen und zu den Kunden bringen lassen. Die Verbindung zu Seeschiffen ist also da.
Nachdem Walter Thieme sich bei Mitarbeitenden und allen Anwesenden für die erfolgreichen WTH-Jahre bedankt hatte, griff er zu dem Elefanten, um seinem Sohn die Bedeutung des Tieres für dessen Zukunft zu erläutern: Der Elefant verkörpere wie kein anderes Tier die Attribute, die in der Geschäftsführung unerlässlich sind: Standfestigkeit, Rüssel „um seine Nase überall reinstecken zu können“, große Ohren, um alles zu hören, Zähne, um sich durchzubeißen, ein dickes Fell um stets durchzuhalten und obendrein einen mächtig breiten Buckel, um am Ende die ganze Verantwortung tragen zu können.
„Ich freue mich und ich bin stolz, dass ich unser Familienunternehmen weiterführen darf“, versicherte Gero Thieme seinem Vater und den Gästen. Neben der Freude sei ihm jedoch auch bewusst in welcher Zeit er das ‚Steuer‘ ergreife – und nannte das Stichwort Pandemie. Allerdings beinhalte jede Krise auch eine Chance, betonte der neue WTH-Geschäftsführer.
Seine persönlichen Beweggründe für die Übernahme der Geschäftsleitung, fasste Gero Thieme in diese Worte: „Mich hat die Sache mit den Additiven und Füllstoffen fasziniert. Ich konnte schnell feststellen, dass ‚Kunststoff eben nicht gleich Kunststoff‘ ist. Stellen Sie sich mal eine Welt ohne Kunststoff vor!“
Und dann wendete sich der junge neue Firmenchef direkt an seine Mitarbeitenden: „Natürlich kann ich meinen Weg nur mit Ihnen im Team gehen. Aktuell sind wir in einer komfortablen Situation, denn Sie und mein Vater haben gute Arbeit geleistet. – Wir werden jetzt gemeinsam die Früchte ernten, die vorher sorgfältig ausgesät wurden“.