WTH Walter Thieme Handel GmbH • Beguinenstr.13 • 21682 Stade

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Seit Beginn der Corona-Pandemie hat die WTH-Leitung große Anstrengungen und Investitionen zum Schutz der Belegschaft unternommen. Im Bild Firmengründer Walter Thieme (links) und Nachfolger Gero Thieme. Foto Dreyling

Grundlagen und Krisenbewältigung (mud) – Die WTH GmbH in Stade ist ein ausgesprochen digitalfreundliches Unternehmen. Die entsprechende Ausrichtung der Betriebsführung trägt deutlich zum Unternehmenserfolg bei. Für den Firmengründer Walter Thieme heißt das in der Rückschau: „Vergangenheit erfolgreich gemeistert. Gegenwart stabil gestaltet. Zukunft fest im Blick“. Dann kommt die Covid 19 Pandemie. WTH reagiert darauf mit Schutzmaßnahmen und Regeln als andere noch nicht einmal daran denken. Thieme, der in diesem Jahr in den Ruhestand strebt und dann seinem Sohn Gero die Firma übergibt, blickt zurück auf Anfang und Ergebnis.

Früher war es einfacher: „Anspruch und Haltung eines ‚ehrbaren Kaufmanns‘, ein guter Leumund sowie eine mündlich dargestellten Geschäftsidee reichten aus, um von Banken finanziell in die Selbstständigkeit begleitet zu werden“, erinnert sich Thieme an seine Anfänge 1992. Heute braucht es dazu mehr: einen Businessplan auf dem Papier und aufwändig durchgerechnete Szenarien. Thieme: „Da haben sich die Zeiten nach Basel I, II und III sehr geändert. Und Basel IV wird wohl bis spätestens 2027 die Kreditvergabe von Banken weiter reglementieren“.

Als inhabergeführtes Unternehmen werde bei jeder (Investitions-) Entscheidung sehr genau überlegt, betont Walter Thieme‚ ob man sich die leisten könne und was sie bringe: „Weil man gefühlt immer sein ‚eigenes Geld‘ ausgibt“. Erlöse und Aufwendungen wurden anfangs sehr „persönlich“ genommen, was sich im Laufe der Jahre mehr und mehr legte, aber niemals ganz abgelegt wurde.

Disziplin und Controlling zählen! Allein der Blick auf Kontostände reicht nicht. Wichtig sind belastbare Daten Geschäftsverläufe und -erwartungen. Bald wurde dafür eine Warenwirtschaftssoftware für Ein- und Verkäufe beschafft. Ein erster Meilenstein: die Beschaffung einer Finanzcontrolling Software 2004/2005. Sie wurde optimal an die Unternehmensgegebenheiten angepasst und vermochte es blitzschnell die Geschäftslage mit Soll/Ist-Vergleich zur Geschäftsplanung darzustellen. Zugleich ließen sich „auf Knopfdruck“ die Auswirkung von Veränderungen (z.B. Investitionen) simulieren. Diese Controllingsoftware wird laufend erweitert und ist auch heute noch ein wesentliches Tool der Unternehmenssteuerung.

„Entsprechendes gilt auch für Lieferanten und Logistikpartner, deren Produkte oder Services wir einkaufen und damit anschließend keine Sorgen haben sollten“, betont WTH-Chef Thieme. Produktion und Dienstleistungen verlagern sich immer mehr in die Richtung, dass von vornherein Qualität produziert wird. Das erfordere tiefe Sach- und Fachkenntnisse und strikte Prozesskontrolle.

Diese Entwicklung lasse sich an der Erfolgsgeschichte „Qualitätsmanagementnormierung“ mit der Norm ISO 9000ff ablesen. Das Qualitätsmanagement von WTH wurde bereits 1998 nach der damaligen ISO 9002 erfolgreich zertifiziert, kürzlich erfolgte die Re-Zertifizierung gem. ISO 9001:2015 ohne Beanstandungen. Zusätzlich zum Qualitätsmanagement wurde erstmals 2018 auch das Umweltmanagement gemäß ISO 14001 zertifiziert und die Re-Zertifizierung 2021 erfolgte ebenfalls ohne Beanstandungen. Und: „Über Umweltschutz wird bei uns nicht geredet, er wird praktiziert: etwa durch Versorgung mit Öko-Strom und Umbau der Dienstwagenflotte von Verbrennern auf E-Autos“.

Eine wesentliche Veränderung betrifft das Geschäftsmodell: Während anfangs eher kaufmännische Aktivitäten das Geschäft darstellten, verlagerte sich das seit 2000 mehr in Richtung chemotechnischen Verkauf. WTH erhöhte seitdem kontinuierlich seine technische Kompetenz indem anfangs ein Chemie-Ingenieur und später weitere Chemiker eingestellt wurden.

Jüngst hat WTH einen größeren fünfstelligen Betrag in die Digitalisierung der Geschäftsabläufe investiert. Das zahlt sich jetzt bei der Bewältigung der Coronakrise aus. Technisch sei es heute kein Problem, die Arbeit im Homeoffice auszuführen: „Alle Zugänge inklusive der Telefonie sind via Internet erreichbar“. Schwierigkeiten mache aber der inter-kollegiale Austausch, der früher schnell und einfach persönlich, jetzt durch viele Telefonkontakte bewältigt werden müsse, bedauert Thieme.

Walter Thieme zur wirtschaftlichen Lage: „Wir profitieren von der Tatsache, dass die Industrie sich nicht im Lockdown befindet und die Rohstoffnachfrage entsprechend weiterläuft. Problematisch sind jedoch die Störungen der Lieferketten und teilweise vervielfachte Seefrachtraten und sich verknappende spezielle Rohstoffe aus Asien“. Teilweise werden derzeit Container sogar meistbietend zu Lasten bestehender Buchungen verladen. Containerschiffe sind einige Wochen im Voraus ausgebucht. Aufgrund verschiedener „Force Majeure“ Erklärungen wird zudem eine Reihe wichtiger Rohstoffe eher verteilt als verkauft.

Weil die hiesigen Verarbeiter Ihre Lagerkapazitäten vielfach auf den reinen Produktionsbedarf für eher kurze als längere Zeiträume reduziert haben, führen Verzögerungen in der Lieferkette fast zwangsläufig zu Produktionsengpässen, die auch von anderer Stelle nicht aufgefangen werden können, da der Markt schlicht leergefegt ist. „Wir versuchen alles, um ausreichend Material in erforderlichen Mindestmengen ohne Qualitätseinbußen zu beschaffen“, versichert Thieme, „aber je länger die Knappheit bei Rohstoffen, Containern im Seeverkehr und Schiffsraum andauern wird, desto angespannter wird die Lage“.

Seit Beginn der Corona-Pandemie Firmengründer Walter Thieme und Nachfolger Gero Thieme große Anstrengungen und Investitionen zum Schutz der Belegschaft unternommen. Handdesinfektionsstationen und zentral be- und entlüftete sowie durch Klimaanlagen individuell gesteuerte Büros sind lange Standard. Anfang 2021 wurde die Belegschaft erstmals mit Antigenschnelltests getestet und seit Anfang April regelmäßig. Zunehmend werden Online-Videokonferenzen intern und extern. Der Besprechungsraum wurde mit einem Videokonferenzsystem für bis zu zwölf Teilnehmer ausgestattet. Walter Thieme ist sicher: „Besuche bei Geschäftspartnern im In- und Ausland werden zwar nicht überflüssig, aber wir können so Kosten-, aber auch Umweltbelastungen reduzieren“.

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