WTH Walter Thieme Handel GmbH • Beguinenstr.13 • 21682 Stade

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Seit Beginn der Corona-Pandemie hat die WTH-Leitung große Anstrengungen und Investitionen zum Schutz der Belegschaft unternommen. Im Bild Firmengründer Walter Thieme (links) und Nachfolger Gero Thieme. Foto Dreyling

Handel – meine Leidenschaft (mud) – Als Prokurist trägt Gero Thieme heute schon Verantwortung. Der künftige Chef der WTH GmbH in Stade schildert hier im Interview, wie es dazu kam, dass er demnächst die Nachfolge antreten will. Sobald sich der heutige WTH-Geschäftsführer Walter Thieme aus der aktiven Firmenleitung zurückzieht, tritt Gero Thieme an – und ist gut darauf vorbereitet.

Frage: Ab wann und warum war für Sie klar, dass Sie ins väterliche Unternehmen einsteigen wollen – und Verantwortung an der Spitze übernehmen wollen?

Gero Thieme: Für mich war früh klar, dass ich gerne ins Unternehmen einsteigen wollte. Ich habe mich nach der Schule für die Wirtschaft interessiert und konnte ein wenig ins unser Unternehmen schnuppern. So hatte ich auch die Chance, den internationalen Handel intensiv kennen zu lernen: mit Besuchen in Übersee, aber auch durch Besichtigung inländischer Industrien. In dieser verzahn-ten Welt möchte ich teilnehmen und pflege gute Geschäftsbeziehungen zu Lieferanten und Kunden.

In einem Familienunternehmen wie dem unseren hat man natürlich schneller mehr Verantwortung aber auch mehr Freiheiten und Chancen eigene Projekte voranzutreiben. Man muss ständig dazuler-nen, sich und die Firma weiterentwickeln, damit man am Ende seinen Kunden einen Mehrwert bie-ten kann.

Frage: Sie haben sich schon früh erfolgreich in der digitalen Ausrichtung von WTH engagiert, was gab den Ausschlag, sich dieser Aufgabe so intensiv zu widmen?

Gero Thieme: Ich schon immer sehr IT affin. Als ich dann angefangen habe, in der Firma zu arbei-ten, da haben mich in den Geschäftsabläufen die vielen ‚Doppeleingaben‘ überrascht. Ich war fest davon überzeugt, dass es auch einfacher gehen muss. Ein gutes System hat den Vorteil, dass Frei-räume bei den Mitarbeitern geschaffen werden, dass Kunden und Lieferanten eine vollständige und übersichtliche Dokumentation über Ihre Kunden-Nummern haben.

Manchmal muss ich schmunzeln, wie wir noch vor fünf Jahren gearbeitet haben. Inzwischen kann ich längst von überall auf der Welt auf meine Daten zugreifen. Ein Elektronisches Archiv und Zent-rales System ermöglichen das. Im besten Fall merken Geschäftspartner gar nicht, dass ich gerade an irgendeinen Ort außerhalb des Büros mit meiner Büronummer telefoniere. Tatsächlich reicht heutzu-tage ein Ipad mit guter Internetverbindung aus.

Frage: Mittlerweile sind Sie Prokurist und bestimmen weitgehend die Geschicke des Unternehmens mit; was macht Ihnen in ihrer Position am meisten Spaß – und wo sehen sie Entwicklungsmöglich-keiten?

Gero Thieme: Prinzipiell würde ich schon sagen, dass der Handel meine Leidenschaft ist. Spaß macht es mir, dass ich sowohl im Einkauf als auch im Verkauf tätig sein kann und dabei in Interak-tion mit vielen verschiedenen Personen/Nationen/Kulturen stehe.

Außerdem finde ich die Welt der Kunststoffe sehr beeindruckend. Kunststoff ist nicht gleich Kunststoff! Erst mit Additiven und Füllstoffen werden sie zu Ihrer Leistungsfähigkeit gebracht. Kunststoffe begegnen uns im täglichen Leben überall. Bei meinem eigenen Hausbau habe ich viele unserer Kunden – also deren Kunststoffe – entdeckt. Ohne diese Produkte wäre mein Haus wahr-scheinlich gar nicht bewohnbar.

Frage: Was sind für Sie die größten Herausforderungen der nächsten Jahre und welche Rolle spielt dabei die Personalführung?

Gero Thieme: Wir als Familienunternehmen sind natürlich auf gute, engagierte Mitarbeiter ange-wiesen. Wir benötigen in unseren Bereichen leidenschaftliche Fachleute, sowohl auf der kaufmänni-schen als auch auf der technischen Ebene. Ich denke, dass wir uns als Unternehmen ständig weiter-entwickeln müssen, um unseren Mitarbeitern einen anspruchsvollen wie vielseitigen Tätigkeitsbe-reich und einen sicheren Arbeitsplatz bieten zu können. Nur so können wir für unsere Kunden einen optimalen Service garantieren.

Übrigens, die COVID19 Pandemie hat uns gezeigt, dass es auch ohne feste Bürozeiten geht. Be-sprechungen können ohne großen Aufwand digital durchgeführt werden. Ich könnte mir vorstellen, dass sich das Homeoffice und damit auch die Vereinbarung von Beruf und Familie weiter durchset-zen werden. Aber: Ohne Vertrauen zum Personal ist an Homeoffice gar nicht zu denken.

Frage: Schauen wir mal nach vorn: Wo sehen Sie die Firma wirtschaftlich in fünf Jahren – und was werden Sie dafür alles auf den Weg bringen?

Gero Thieme: Ich sehe die Firma in fünf Jahren mindestens beim doppelten Umsatz – und das geht nur mit Leidenschaft und Hingabe. Die Kunden stehen im Fokus unseres Handels. Sie müssen sich bei uns wohlfühlen und WTH muss den Weg der kontinuierlichen Verbesserung immer weiter ge-hen, um unseren Service noch weiter zu verbessern. Zurzeit werden wir die Importverzollung und die Containernachläufe selbst in die Hand nehmen …

Frage: Mit welchem Gefühl erwarten Sie auf den Zeitpunkt, an dem Ihr Vater den Chefsessel end-gültig für Sie freimacht?

Gero Thieme: Es ist schon merkwürdig, wenn ich mir die WTH GmbH ohne meinen Vater vorstel-le. Er hat diese Firma als Unternehmer mit viel Arbeit und noch mehr Mut aufgebaut und zu dem gemacht, was sie heute ist: ein gesundes Unternehmen. Persönlich bin ich sehr froh darüber, dass ich so eng mit ihm zusammen arbeiten und viel von ihm lernen konnte und immer noch kann. Ich bin froh, dass wir uns so gut ergänzen. Natürlich hoffe ich, dass ich künftig in meiner neuen Position genauso gute und zukunftsweisende Entscheidungen treffen kann, wie mein Vater sie als WTH-Geschäftsführer stets getroffen hat.

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