WTH-Jubiläum: Wir setzen seit langem auf Mobilität: „Büro in der Hosentasche“ (mud) – Das Wort „Mobil“ war vor gut einem halben Dutzend Jahren irgendwann plötzlich in aller Munde. Doch WTH-Firmenchef Walter Thieme blieb anfangs eher skeptisch. Zwar wollte er sich auch gern unterwegs die Telefonzellensuche ersparen. Aber den damals noch ziegelsteingroßen Autotelefonen misstraute er gründlich: „Wer kann da vielleicht alles mithören?“ Das waren Bedenken, die ganz sicher auch andere Zeitgenossen plagten.
„Damals stellte sich uns die Frage, ob für die neue Mobilität nicht das C-Netz ausreichend wäre“, erinnert sich Thieme, „also statt eines der damals noch ziemlich lückenhaften D1 (Telekom) oder D2 (damals Mannesmann, jetzt Vodafone) Mobilfunknetze. Doch die Ereignisse rund um die Kommunikation überschlugen sich nahezu.
Mit Einführung der Smartphones begann dann der nächste Schritt in Richtung Zukunft. Doch Walter Thieme hat die Lage noch immer kritisch beäugt – bis zu Beschaffung des IPhone 4. „Dann ging es ziemlich rasant. Zunächst wurden die Kontakte vervollständigt und mit Festnetz/Mobil/Fax und Email-Adressen vervollständigt, so dass schnell eine ziemlich komplette Datenbank zum Zwecke einer variablen und bedarfsgerechten Kontaktaufnahme mit geschäftlichen Gesprächspartnern entstand“.
Heute werden bei der WTH praktisch alle Termine elektronisch verwaltet und alle können mit dem Smartphone praktisch auf allen Kanälen ohne Zusatzgeräte oder Zubehör komfortabel kommunizieren – also: sprechen, schreiben, chatten, Fotos austauschen und mehr. Thieme: „Folge ist, dass mit Verlust oder irreparabler Beschädigung des Smartphone viele Daten verloren gehen würden, hätte wir sie nicht zusätzlich an anderer Stelle gesichert“.
Mittlerweile verwischen sich die Grenzen zwischen dem Smartphone und dem Tablet. Beide Hardware-Systeme bieten praktisch den gleichen Nutzen, unterscheiden sich lediglich in den Formaten, von denen es zwischenzeitlich auch reichlich gibt.
Walter Thieme: „Zusammengefasst fand die Implementierung der elektronischen Organisation des persönlichen Alltags innerhalb nur weniger Jahre statt. In meinem Fall in zwei bis drei Jahren ab etwa 2010. Jüngere Menschen haben keinerlei Berührungsängste und nutzen die heutigen Smartphones wesentlich unbefangener, umfänglicher und intensiver als ich das jemals tun würde“.
Thiemes Sohn Gero Thieme gehört zu der Generation, die heute ganz selbstverständlich diese Technik nutzt: „Momentan benutzen wir noch nicht die ganze Leistung der Apps. Später wollen wir, dass man von ‚unterwegs‘ Workflows verfolgen kann und beispielsweise Aufträge freigeben kann.“
Für Gero Thieme, der sich in der Firma erfolgreich rund um die EDV kümmert, schaut zuversichtlich nach vorn: „Die Benutzeroberflächen der Apps ersetzen noch nicht hundertprozentig das PC-Programm, in der PC Version stehen meist noch mehr Funktionen zur Verfügung. Doch die Apps werden immer leistungsfähiger und wir kennen es vielleicht schon aus dem Privat-Bereich, dass wir eine Rechnung nur Fotografieren müssen, um Sie zu bezahlen“.
Für ihn dient das Smartphone hauptsächlich dazu, Informationen von ‚außen‘ für die Vertriebler erreichbar zu machen. Thieme: „So, dass wenn man auf einer Messe einen Kunden besuchen möchte, schnell nochmal die letzte Korrespondenz durchlesen kann und auf den aktuellen Stand ist. Dafür haben wir ein DMS-System im Einsatz.“
Die Vorbereitung der Besuche bleibe weiterhin unerlässlich, aber dafür müssen WTH-Mitarbeiter heute bedeutend weniger Papier mit sich herumtragen – das iPhone oder das iPad genügt.
In der nächsten Folge zum 25. Firmenjubiläum, das WTH am 24. Februar 2017 beging, berichtet Walter Thieme darüber, weshalb er in seiner Belegschaft nicht nur Wert auf Kaufleute, sondern auch auf ganz spezielle Fachleute legt.