Euro-Einführung war kein Problem (mud) – Für die meisten Menschen hat der „Euro“ bis Anfang 2002 noch gar keine Rolle gespielt. Aber Firmenchef Walter Thieme war schon drei Jahre davor mit dieser neuen „Fremdwährung“ beschäftigt. Anlässlich seines 25jährigen Firmenjubiläums erinnert er sich, dass die WTH GmbH zum 1. Januar 1999 die Unternehmensrechnung von D-Mark auf den Euro umgestellt hat. Probleme hat es keine gegeben. Thieme: „Weil wir ohnehin mit anderen Währungen wie etwa dem US-Dollar zu tun hatten, war die Umstellung auf die neue Währung für uns keine Herausforderung.“
Für das Stader Unternehmen war der Euro reines „Buchgeld“. „In der Finanzbuchhaltung werden ohnehin nur ‚trockene Zahlen‘ gebucht, was gar kein Problem war, da die Werte stets zum gleichen festgelegten Umrechnungskurs vor der Buchung errechnet wurden.“
Doch ab dem 1. Januar 2002 ist schlagartig für alle spürbar einer der weltweit größten Wirtschaftsräume mit gemeinsamer Währung entstanden. Denn 320 Millionen Menschen hatten über Nacht das gleiche Geld im Portemonnaie. Und während für die WTH das Geschäft weiterging wie bisher, machte die neue Währung vielen Menschen in Deutschland zu schaffen.
Besonders umgewöhnen mussten sich die 17 Millionen Deutschen aus der ehemaligen DDR. Die hatten immerhin ein knappes Dutzend Jahre zuvor schon einmal eine neue „Währung“ bekommen, nämlich die D-Mark. Und so mancher Ost-, aber auch viele Westdeutsche rechnete noch lange die Euro-Preise in DM-Werte um und ärgerte sich, dass manches teurer geworden war. Da kochten die Emotionen gelegentlich ziemlich hoch.
Die Geschäfte beim Stader Unternehmen WTH gingen indes ohne Währungsüberraschungen weiter. Allerdings ganz ohne Einflüsse war die Anfangszeit des neuen Geldes auch nicht.
„Der Euro führte zu ‚krummen‘ Einheitspreisen, weil wir es auf jeden Fall vermeiden wollten, ihn als ‚Preistreiber‘ zu missbrauchen, sondern in der guten Tradition als ‚Ordentlicher Kaufmann‘ allen unseren Geschäftspartnern zu signalisieren, dass der Euro nur zu anderen Zahlenwerten führt, nicht aber zu Preiserhöhungen,“ erinnert sich Walter Thieme: „ Im Geschäftsverhalten unter Unternehmen wurde ohnehin stets ‚genau‘ gerechnet“.
Die anfänglich etwa im Einzelhandel oder in der Gastronomie öfter anzutreffenden Probleme der Umrechnung oder der Preisglättung danach oder die falsche (Wert-) Einschätzung beim Bargeld (etwa beim Trinkgeldgeben), all‘ das hat den Geschäftsbetrieb des Stader Unternehmens nicht gestört. „Weil wir keine Bargeschäfte tätigen und penibel unsere Preise ordentlich und kaufmännisch gerundet auf zwei Stellen hinter dem Komma ausweisen, war das kein Thema“, resümiert der WTH-Chef.
Im nächsten Monat berichtet Walter Thieme an dieser Stelle, wie er sein Unternehmen rund um den Globus erreichbar gemacht hat.